Bitte beachte die Content Note, die für alle Inhalte auf dem Blog gilt.

Kampf.

Keine Ahnung, worum es geht? Lies die Geschichte von vorn – hier geht’s zum ersten Teil! Und das ist Teil drei, der vor diesem erschienen ist.

Aber bevor ich auch nur eine einzige loswerden kann, bricht ein Tumult los. Die vier kleinen Tiere, die mich gerade noch mit großen Augen – teils verängstigt, teils wütend, teils einfach nur verwirrt – angestarrt haben, kommen in Bewegung. Und Chaos bricht aus. So saust die Maus mit einem hochfrequenten Fiepen schneller als ich schauen kann an mir vorbei und verschwindet in einem Loch in der Fußleiste.

Die Eule, sich ganz ihrem Schicksal hingebend, lässt sich zu meinen Füßen plumpsen und bedeckt ihre Augen mit dem rechten Flügel, während sie dramatisch deklariert: „Das ist es nun. So geht es zu Ende. Los, zerquetsch mich schon. Tue, wofür du hergekommen bist.“

Anders als die kleine Eule ergibt sich der winzige Bär nicht einfach seinem Schicksal. Mit einem Knurren, das bedrohlich wäre, wenn es sich um ein normalgroßes Tier handeln würde, sprintet er auf mich zu. Das Nackenfell aufgestellt, mit Augen, die zu Schlitzen verengt sind und gefletschten, so messerscharfen wie winzigen Zähnchen – eine Aktion, die das mintfarbene, glitzernde Giraffenwesen mit weit aufgerissenen Augen beobachtet.

Hektisch mit den künstlichen Wimpern klimpernd, die in perfekte Wellen gelegte rosa Bonbonfarbene Mähne nervös zurückwerfend, mit erstickter Stimme ein „Ahhhh! Ach du heilige Scheiße!!!“, ausstoßend, mit den schwarz lackierten Hufen scharrend.

Erst, als der Bär seine Zähne in meiner Wade vergräbt, merke ich: Autsch! – auch wenn dieses Tier klein ist – Kraft hat es. Der Biss fühlt sich an, als würden 20 Mücken auf die Idee kommen, direkt nebeneinander mit ihren Rüsseln meine Haut zu durchbohren. Ein leichtes, aber trotzdem unangenehmes Stechen durchfährt meine Wade. Der Bär hat sich scheinbar in mir verbissen und hängt knurrend an meinem Unterschenkel. Während er mich mit seinen winzigen, scharfen Zähnchen attackiert, kann ich manchmal Satzfetzen ausmachen, die er zwischen zwei Bissen herausbringt: „Ich … ich rette dich, Claudine! Ich lasse nicht zu, dass dir irgendetwas passiert!“.

Nachdem ich den Bären eine zeitlang gewähren lasse, unschlüssig, wie ich mich verhalten soll, komme ich schlussendlich zu der Erkenntnis, dass ich jetzt langsam genug davon habe, dass dieses winzig kleine Tier meine Wade punktiert. Untermalt von spitzen Entsetzensschreien der Eule bücke ich mich hinunter – vorsichtig, um ihn nicht zu verletzen. Behutsam packe ich den Bären mit zwei Fingern am Nackenfell und ziehe ihn vorsichtig von meinem Unterschenkel, sodass er kopfüber zwischen meinen Fingern baumelt. Doch er ergibt sich nicht kampflos. In einer fließenden Bewegung bäumt er sich auf und beißt mir in den Zeigefinger. „Hey!“, sage ich in scharfem Ton. Gleich darauf fällt mir auf, dass in Zimmerlautstärke Gesprochenes für diese winzig kleinen Kreaturen klingen muss, als hätte ein Riese donnergrollende Worte des Verderbens ausgesprochen, die Fensterscheiben zum Zerspringen bringen.

Mit beiden Pranken und schmerzverzerrtem Gesicht bedeckt der Bär seine Ohren, während sich die Eule, ihrer augenscheinlichen Panik komplett hingebend, in Embryonalstellung auf dem Holzboden zusammenrollt, während sie wimmert: „Es ist das Ende, das Ende, das Ende!“. Das Giraffenwesen scheint währenddessen in eine Art Schockstarre verfallen zu sein und betrachtet die Szenerie scheinbar unbeteiligt, ganz so, als wäre es gar nicht involviert.

Dieser beitrag Gefällt dir?

Dann unterstütze Gedankenflux!

From my little alien heart directly to you: Unterstütze diesen Blog, wenn du in Zukunft noch mehr Beiträge wie diesen lesen willst – mit einer Ko-fi-Spende! Ich freue mich über jeden Betrag sehr, auch über wenige Euro. Vielen Dank 👽