Musik bringt mich in die richtige Stimmung, um Texte über ein bestimmtes Ereignis zu schreiben. Musik weckt in mir Erinnerungen. Musik hilft mir, meine Gedanken fließen zu lassen. Ich transportiere Stimmungen, die ich durch die Musik erhalte, in das, was ich schreibe. Hier liest du, ob wie du Musik beim kreativen Schreiben nutzen kannst.
Inspirierende Musikrichtungen
Manche Lieder helfen mir, meine Gedanken fließen zu lassen. Das geht mir zum Beispiel bei dem Lied White Gate von der Postpunk Band The Agnes Circle so, das du auch auf der Gedankenflux-Playlist findest. Du kannst es auch bei YouTube hören.
Das Lied hat nur eine einzige, sich wiederholende Textzeile – ein Halbsatz: „On the horizon“. Während es läuft, entstehen in meinen Gedanken Geschichten. Manchmal schreibe ich die Geschichten auf, meistens nicht. Oft entstehen dann aber Ideen, die ich in anderen Geschichten verarbeite oder die diese beeinflussen.
Die eine, richtige Musikrichtung, die dir hilft, besser zu schreiben, gibt es nicht. Ich höre beim kreativen Schreiben häufig Postpunk. Wenn du Postpunk scheiße findest, wird dir Postpunk keine Inspiration liefern. Außer vielleicht, dass die Musik dich dann in eine Anti-Haltung bringen kann, was auch beim Schreiben bestimmter Texte hilfreich sein kann.
Ich habe mich vom Zwang gelöst, bestimmte Lieder nicht hören zu dürfen, weil sie gegen meine Grundüberzeugungen gehen. Wenn ich Gangster Rap aus den 1990ern hören und mich gegebenenfalls davon inspirieren lassen will, mache ich das. Als reflektierter Mensch bin ich dazu in der Lage, mich von bestimmten Inhalten intellektuell zu distanzieren und trotzdem die Musik zu genießen.
Hör die Musik, die deine Gedanken dazu bringt, zu fließen oder die Emotionen in dir auslöst, die dich berührt – und zwar auf einer tiefen Ebene. Hör die Musik, während du schreibst oder hör beim Schreiben gar nichts und hör nur das Tastentippen oder wie dein Stift über das Papier gleitet. Hör ganze Alben oder einzelne Lieder auf Repeat. Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“.
Lyrics sind Poesie
Manche Lieder sind wahre Poesie, andere haben einzelne überraschende Textzeilen, die sich einprägen und inspirieren.
Schreibe dir inspirierende Textzeilen auf und nimm dir Zeit, um sie dir immer wieder durch den Kopf gehen zu lassen.
Inspiration durch Musik in anderen Sprachen
Sehr inspirierend ist auch Musik in Sprachen, die ich nicht spreche. Momentan höre ich gerne die Goth/Postpunk Band Aurat. Die Band hat einige Lieder in englischer Sprache veröffentlicht, die meisten Stücke sind aber auf Urdu. Ich höre Lieder dieser Band und lasse, statt des Textes, die Stimmung auf mich wirken.
Mal dir eine Geschichte aus, die wohl dahinterstecken könnte und schreibe sie auf.
Rhythmus als Grundlage deiner Geschichte
An bestimmten Liedern reizt mich weniger der Text oder die Stimmung, sondern der Rhythmus. Für meine Kurzgeschichte „Unser Herr“ hat der Song Der Mussolini von DAF als Inspirationsquelle gedient. Ich habe versucht, den Rhythmus beziehungsweise die Dynamik in Text zu transportieren – probier das mal aus.
Wie du eine inspirierte Stimmung beim Schreiben nutzen kannst
Wenn du merkst, dass ein Lied etwas in dir auslöst, verschließ dich nicht davor, sondern spür tiefer in dieses Gefühl rein. Hör das Lied dann nochmal und nochmal, lass dich ganz in das Gefühl fallen und verschließ dich nicht davor. Steiger dich richtig rein. Leg es drauf an, bring dich in eine starke Stimmung. Je intensiver, desto besser. Und dann schreib los, ohne nachzudenken.
Noch ein Tipp: Auch wenn es nicht realistisch ist, zu planen, wann dich die Inspiration überkommt, versuch, diese Stimmung zu kanalisieren und dir Zeit für das Schreiben einzuplanen. Eventuell reicht es, dir einzelne wichtige Punkte auf einem Blatt Papier zu notieren, damit der Gedanke nicht verloren geht, und deine Geschichte später auszuformulieren. Schließlich ist es nicht immer möglich, sofort alles stehen und liegen zu lassen, um zu schreiben.
Wenn du wissen willst, welche Lieder ich momentan beim Schreiben höre, abonnier gerne meine Spotify-Playlist. Das geht ganz einfach, indem du oben in der Playlist auf den „+“-Button klickst.
