Ah, herzlich willkommen in meiner Käse-Höhle! Schön, dass Sie da sind. Ich freue mich, dass Sie den Weg hierher gefunden haben. Lassen Sie mich Ihnen eine kleine Tour geben. Also, wenn Sie es wünschen? Sie wünschen es? Ja, wunderbar, wunderbar! Hereinspaziert!

Hier hinter mir, im Entrée, sehen Sie direkt mittig platziert eins meiner liebsten Stücke. Habe ich ’97 bei Christie’s ersteigert. Ein echter Surchoix. Als Käse-Kenner wissen Sie natürlich, was das bedeutet. Falls nicht, lassen Sie mich Ihnen auf die Sprünge helfen: Hierbei handelt es sich um den besten Käse der Welt. Ein ausgezeichnetes Stück. Ich dachte mir, hier direkt im Eingangsbereich ist der richtige Ort, um ihn zu platzieren. Um meine Gäste sofort auf das, was sie hier erwartet, einzustimmen, ja?

So. Weiter geht’s, folgen Sie mir! Nicht so schüchtern, meine Lieben. Hier geht es lang. Bevor wir den nächsten Raum betreten, möchte ich Ihnen aber mitgeben: Achten Sie im nächsten Raum auf Ihren Kopf. Immer schön geduckt gehen, ja?

Hier sehen Sie nun das, was ich meinen Käse-Dschungel nenne. An den großen Abondance-Käsebäumen wachen tausende, abertausende von Käsewürfeln. Ist es nicht praktisch, dass sie direkt in mundgerechten Happen an den Bäumen blühen? Ich finde das toll. Hier, pflücken Sie sich ruhig eine Handvoll direkt vom Baum. Dafür ist er doch da. Ganz frisch schmeckt er komplett anders als aus dem Supermarkt. Ich habe schon die Weidenkörbe bereitgestellt – nehmen Sie sich ruhig einen und packen Sie ein, was Sie möchten. Es ist genug für alle da!

So, jetzt gehen wir vorsichtig weiter. Achten Sie auf Ihren Kopf – der Beaumont ist reif, und jede Minute können Stücke vom Baum fallen. Er hängt jetzt auch tief, sodass man sich leichter stößt. Riechen Sie mal! Ist das nicht ein wahnsinnig intensives Aroma? Ach, was bin ich für ein schlechter Gastgeber! Greifen Sie bitte einfach zu, packen Sie sich alles ein, was Sie möchten.

Was? Nein, nein, das Licht kann ich nicht höher drehen in diesem Raum, das tut mir leid. Das könnte sonst den Reifeprozess stören. Das ist ein ganz, ganz empfindliches Ökosystem hier, müssen Sie wissen. Die kleinsten Veränderungen könnten den Käse negativ beeinträchtigen.

So. Nun aber weiter – vorsichtig bitte mit den Parmesan-Büschen hier unten, ja! Ganz vorsichtig, damit Sie die kleinen Knospen nicht beschädigen, ja? Daraus wachsen später nämlich die großen, köstlichen Parmesan-Laibe. Wir kommen jetzt gleich in den nächsten Raum. Ich nenne ihn: das Käsarium. Mein Ort der Ruhe, der Entspannung und des Rückzugs. Ich möchte Sie bitten, die Stille dieses Ortes zu respektieren.

Und voilà, hier sind wir schon! Dieser Pool ist gefüllt mit Mozzarella. Abertausenden kleinen, köstlichen Mozzarella-Bällen – ich hoffe, Sie haben Ihre Badekleidung dabei! Hier lasse ich mich gerne treiben. Wenn Sie nicht schwimmen möchten, können Sie es sich natürlich auch einfach auf den großen Feta-Blöcken bequem machen. Die kann man auch ruhig ein bisschen anknabbern, wenn man das denn möchte. Und sehen Sie mal hier – die Wanne! Jetzt ist es natürlich zu heiß, aber im Winter fülle ich sie gern mit flüssigem Raclette-Käse und entspanne ein wenig im warmen, köstlichen Käse-Sud. Das ist gut für die Haut, aber vor allem für die Seele, sag ich immer. Nach dem Bad geht’s dann entweder direkt ab unter die Dusche – hier wird Pecorino vernebelt, was ebenfalls gut für die Haut, aber auch die Haare ist. Oder ich mache einen Abstecher in die Käse-Sauna. Haben Sie schon einmal einen köstlichen Munster-Aufguss mitbekommen? Nein? Wirklich nicht?! Ach du meine Güte, wie aufregend! Das müssen Sie probieren!!!