Aufhören zu schreiben, wenn jemand sagt, dass das, was ich schreibe, scheiße ist.
Aufhören zu schreiben, weil jemand sagt, dass man sich für ein Genre entscheiden muss.
Aufhören zu schreiben, weil jemand sagt, dass es nicht erfolgversprechend ist, Kurzgeschichten zu schreiben.
Aufhören zu schreiben, weil es jemandem nicht gefällt, worüber ich schreibe.
Aufhören zu schreiben, weil ich als Person, die schreibt, jemandem nicht gefalle.
Aufhören zu schreiben, weil jemand sagt (oder denkt!), dass ich nicht queer genug bin, um Geschichten mit queeren Protagonist*innen zu schreiben.
Aufhören zu schreiben, weil ich mich weigere, auf Social Media politische Posts zu machen, und du das blöd findest.
Aufhören zu schreiben, weil du mich scheiße findest.
Aufhören zu schreiben, weil auf Instagram keiner den Post über die Geschichte liked.
Aufhören zu schreiben, weil irgendjemand sagt, dass man ein Sellout ist, wenn man Kunst auf Instagram vermarktet.
Aufhören zu schreiben, weil irgendjemand sagt, dass es nicht richtig ist, über die Vermarktung von Kunst nachzudenken.
Aufhören zu schreiben, weil irgendjemand sagt, dass man nicht ernsthaft schreiben kann, wenn man auch lustige Texte schreibt.
Aufhören zu schreiben, weil meine Texte kurz sind.
Aufhören zu schreiben, weil ich nicht weiß, ob ich einen Roman schreiben will.
Aufhören zu schreiben, weil der Typ neben mir komisch geschaut hat, als ich gesagt habe, dass ich auch Horror und Fantasy schreibe.
Aufhören zu schreiben, weil ich nicht jeden Tag schreibe.
Aufhören zu schreiben, weil ich keine gesunde Schreibroutine habe.
Aufhören zu schreiben, weil ich schreibe, um die Welt zu verstehen.
Aufhören zu schreiben, weil die Chance, einen Verlag zu finden, so verschwindend gering ist.
Aufhören zu schreiben, weil ich Angst habe, dass jemand sich in einem Text wiedererkennt.
Aufhören zu schreiben, weil ich Angst habe, was jemand, den ich von früher kenne, über meine Texte denkt.
Aufhören zu schreiben, weil ich Angst habe, dass Leute, die ich von früher kenne, über meine Texte lästern.
Aufhören zu schreiben, weil ich Angst habe, dass Leute, die ich von früher kenne, über mich als Künstler lästern.
Aufhören zu schreiben, weil Leute sagen, dass Schreiben keine sinnvolle Beschäftigung ist.
Aufhören zu schreiben, weil es Autoren gibt, die erfolgreicher sind als ich.
Aufhören zu schreiben, weil es Autoren gibt, die länger schreiben als ich.
Aufhören zu schreiben, weil es Autoren gibt, die sichtbarer sind als ich.
Aufhören zu schreiben, weil es Autoren gibt, die respektierter sind als ich.
Aufhören zu schreiben, weil es Autoren gibt, die ihre Werke bei Verlagen platzieren und ich nicht.
Aufhören zu schreiben, weil es Autoren gibt, die auf Instagram jemand sind.
Aufhören zu schreiben, weil ich nicht genug lese.
Aufhören zu schreiben, weil irgendjemand sagt, dass ich so süß bin mit meinem Blog.
Aufhören zu schreiben, weil jemand fragt, ob ich noch meine „Textchen“ mache.
Aufhören zu schreiben, weil ich unter Pseudonym schreibe und nur Autoren, die unter Klarnamen veröffentlichen, angesehene Autoren sein können.
Aufhören zu schreiben, weil nur Autoren, die unter Klarnamen schreiben, bei Instagram erfolgreich sein können.
Aufhören zu schreiben, weil niemand meine Arbeit finanziell unterstützt.
Aufhören zu schreiben, weil mich niemand protegiert.
Aufhören zu schreiben, weil ich nicht Teil einer Autorengruppe bin.
Aufhören zu schreiben, weil mein Blick auf die Welt sich von deinem unterscheidet.
Aufhören zu schreiben, weil ich deinen Blickwinkel verstehe, aber nicht teile.
Aufhören zu schreiben, weil meine Texte nicht für jeden sind.
Aufhören zu schreiben, weil ich kein geschärftes Profil als Künstler habe.
Aufhören zu schreiben, weil ich gleichzeitig etwas anderes aufbauen muss.
Aufhören zu schreiben.