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Brilliant, Brilliant, Brilliant Brilliant Brilliant.

Moww, he says, and I say moww back, and I cry, and cry and cry and cry, and kiss his little head, and cry and cry and cry, and I’m crying now, and I cry and cry and cry and cry, and I suppose that’s when it all hits me – me, on the floor, cat biscuits on my fingers – that’s when it hits me the most of all.

Joel Golby, Brilliant, Brilliant, Brilliant Brilliant Brilliant

Auf Joel Golby bin ich vor einigen Jahren aufmerksam geworden, als ich noch ständig VICE gelesen habe. Er hat eine Kolumne bei VICE, London Rental Opportunity of the Week. Die habe ich damals jede Woche gelesen. Wenn ich mehrere Monate nicht dazu gekommen bin, sie zu lesen, habe ich mich stundenlang am Stück damit beschäftigt, alle Texte nachzuholen, die ich verpasst hatte. Ich musste dabei so sehr lachen. Das hat gut getan. Ich erkenne auch die Namen der Stadtteile wieder und erinnere mich an bestimmte Orte in London, wenn ich die Kolumne lese. Das macht mich nostalgisch und das ist manchmal schön, manchmal nicht, je nach Stimmung.

Als Brilliant, Brilliant, Brilliant Brilliant Brilliant rauskam, habe ich es sofort gekauft. Ich dachte, mich erwartet Comedy. Ich war überrascht, als ich das Buch, eine Sammlung von Essays, aufgeschlagen habe und gesehen habe, dass das erste Kapitel den Titel „Things you only know if both your parents are dead“ trägt. Dass Joel Golbys Eltern tot sind, habe ich am Rande mitbekommen, mich damit aber nicht weiter auseinandergesetzt, weil ich erst 2022 angefangen konnte, mich intensiver mit der Thematik Tod auseinanderzusetzen. Aber das ist ein anderes Thema, über das ich momentan nicht schreiben will.

Ich habe mich sehr unwohl gefühlt, als ich dieses Essay gelesen habe und gleichzeitig war es das Beste, das ich seit Langem gelesen habe. Es muss unglaublich schwierig für den Autor gewesen sein, die Umstände zum Tod seiner Eltern in Worte zu fassen. Was mir besonders gefällt: Er beschreibt die kleinen Dinge, die auf uns zukommen, wenn jemand stirbt. Und die großen. Der Moment, in dem du es erfährst und den du nie wieder vergisst. Der Moment, in dem du es jemandem sagen musst. Der Moment, in dem du es realisierst. Der Moment, in dem du vergisst, dass es passiert ist und dann mit voller Wucht wieder daran erinnert wirst. Der Moment, in dem du denkst, dass du es verstanden und verarbeitet hast und dann bemerkst: nö. Ich habe gar nichts verstanden. Der Moment, in dem du erkennst, dass du manche Dinge vielleicht nie ganz verarbeiten wirst und dass es eben nicht „okay“ sein wird. Ich finde es bemerkenswert, dass Joel Golby seine Gefühle nicht intellektualisiert. Er beschreibt Dinge wie sie sind und bleibt konkret. Es steht keine tiefere Botschaft dahinter. Es ist einfach nur. Ich finde es wichtig, dass es Menschen gibt, die über Tod schreiben. Ich kann das noch nicht.

Dieser Satz hat mich auch angesprochen, da er beschreibt, wie individuell Trauer ist.

(…) instances of grief, I have found, are unique, two never coming in the same shape, and they can be piercing and hard-edged and they can be like passing through deep dark treacle or they can be like a long, slow-passing cloud, it can make everythig grey or everything sharp, it can hit you like a truck or hit you like cholesterol.

Joel Golby, Brilliant, Brilliant, Brilliant Brilliant Brilliant

An den Rest des Buches erinnere ich mehr ehrlich gesagt nicht mehr. Ich weiß aber noch, dass ich lachen musste.

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